Die Hüvener Mühle

Eine Kombination aus
Wind- und Wassermühle




Die Hüvener Mühle: eine Kombination aus Wind- und Wassermühle


Die Hüvener Mühle wurde erstmals 1534 als „Erffkotter tho Hüven de Möller" urkundlich erwähnt. Als Erftkotter bezeichnete man damals eine von einem Erbe (Stammhof) abgetrennte Stelle. Man kann also davon ausgehen, dass die Wassermühle spätestens Anfang bis Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut wurde. Sicher ist, dass die Wassermühle 1802 nach einem Brand im Jahr davor wieder vollständig aufgebaut wurde. Im Spruchbalken am vorderen Giebel ist eingeschnitzt: „Wenn der Herr Diese Mühle nicht gebaut, So ist alles Umsonst + Die Darinnen Bauen + Johann Gert Müller und Anna Burken, Eheleute, Anno 1802, Den 21. Juni“.

Im Türsturz steht: „WER ANKOLPFET, DER WIRD AUFGETAN“. Darüber steht der Name des Mühlenbauers: Meister Steffen Dierkes.

Bis in die 30iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts war der Kornmühle noch eine Öl- und Walkemühle angeschlossen. Angetrieben wurden die Mühlen durch das in einem großen Mühlenteich aufgestaute Wasser der Mittelradde. Nach „getaner Arbeit“ floss das Wasser durch einen kleineren Mühlenteich wieder zurück in die Mittelradde. Im Zuge der Mittelradderegulierung wurde der große Mühlenteich allerdings trocken gelegt. Jahrzehnte zuvor war die Öl- und Walkemühle abgerissen worden.

Nun bestand aber durchaus das Problem, dass die Mittelradde in regenarmen Zeiten nicht genug Wasser führte, um das Wasserrad anzutreiben. Der damalige Pächter Abel Müller beauftragte den Mühlenbauer Steffen Dierkes eine Lösung zu finden, um auch bei Wassermangel mahlen zu können. Er kam auf die grandiose Idee, eine Windmühle zu konstruieren, die auf das bestehende Wassermühlengebäude aufgesetzt wird. Die Windmühle sollte über eine Kupplung je nach Bedarf eingeschaltet werden, um die Mahlsteine in Bewegung zu setzen. Am 21. August 1850 wurde die Baugenehmigung für die Aufstockung der Hüvener Mühle erteilt. Schon ein Jahr später, im Oktober 1851, konnte die Mühle in Betrieb genommen werden.

Ab 1890 pachtete Lukas Riedemann die Mühle. Der Müller Riedemann, der einer Hümmlinger Familie entstammte, war wegen seine Volkstümlichkeit weit über die Grenzen des Emslandes bekannt. Ohne Bostklopper und seine alte Kappe auf dem Kopf sah man ihn nicht. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Heinrich die Pachtung. Als dann 1950 der Mühlenstau zusammenbrach wurde die Mühle von den Behörden stillgelegt. Der Verfall begann.