Die Pflege und der Betrieb des über 200 Jahre alten Gebäudes erfordert umfangreiches Fachwissen und eine besondere Leidenschaft für traditionelles Handwerk. Unsere Müllerinnen und Müller haben eine umfassende Ausbildung durchlaufen, die nicht nur die Grundlagen, sondern auch die Feinheiten des Müllerhandwerks vermittelt. Dazu gehören Mühlentechnik, Getreidekunde, Wetterkunde und Arbeitssicherheit – essenzielle Bereiche, um sowohl die historische Mühlentechnik zu beherrschen als auch den sicheren Betrieb der Mühle zu gewährleisten.

Die Ausbildung legt besonderen Wert darauf, die alten Techniken und das Wissen unserer Vorfahren zu bewahren. So lernen die angehenden Müller unter anderem, wie sie die Flügel der Windmühle fachgerecht mit Segeln ausstatten, das Wasserrad korrekt einstellen und auf wechselnde Wetterbedingungen reagieren können. Mit bestandener Abschlussprüfung in Theorie und Praxis sind sie berechtigt, den Titel „Freiwilliger Müller“ zu tragen – ein Zeichen für ihr Engagement und ihre Qualifikation. Dieser Titel erlaubt es ihnen, sowohl eine historische Windmühle als auch eine Wassermühle fachgerecht zu betreiben.

Mit dem Segelsetzen beginnt jedes Jahr die Saison unserer Mahlvorführungen – ein Höhepunkt für die Region. An den Mahltagen erwecken unsere Müllerinnen und Müller die Hüvener Mühle zum Leben. Dabei können Besucher die faszinierende Verbindung von Mensch, Technik und Natur hautnah erleben.

Die Vorbereitungen beginnen schon lange vor dem eigentlichen Mahlbetrieb: Die Müller prüfen die Witterung, inspizieren die Mechanik der Mühle und bereiten das Korn für den Mahlvorgang vor. Sobald alles bereit ist, wird die Kraft von Wind oder Wasser genutzt, um die schweren Mahlsteine in Bewegung zu setzen. Besucher können dabei den gesamten Prozess verfolgen – vom Einfüllen des Korns bis zum fertigen Mehl, das am Ende aus der Mehlrutsche rieselt.

Die Vorführungen bieten ein beeindruckendes Erlebnis für alle Sinne. Das Knarren der Zahnräder, das monotone Klappern der Mühlsteine, der Duft von frisch gemahlenem Mehl und die eindrucksvollen Erklärungen der Müller lassen die Geschichte der Hüvener Mühle lebendig werden. Jede Vorführung ist ein kleiner Einblick in eine Welt, die heute fast verschwunden ist, aber durch die Arbeit unserer Müllerinnen und Müller weiterlebt.

Neben den Vorführungen kümmern sich unsere Müller auch um die Instandhaltung der Mühle. Das bedeutet, dass sie nicht nur die Mechanik regelmäßig prüfen und reparieren, sondern auch die historischen Bauteile pflegen und, wo nötig, ersetzen – stets im Einklang mit den Denkmalschutzauflagen. So bleibt die Hüvener Mühle ein Ort, an dem Tradition und Handwerk erlebbar sind – ein lebendiges Denkmal, das die Vergangenheit bewahrt und die Menschen heute genauso fasziniert wie vor Jahrhunderten.